Sechs Schülerinnen und Schüler der BBS Idar-Oberstein, Harald-Fissler-Schule, allesamt Auszubildende des Goldschmiedehandwerks, durften bei einem Treffen im Rahmen des europäischen Erasmus+ Programms in Pula Ende April in regionales Kunsthandwerk, Traditionen und Folklore Kroatiens eintauchen.
Bei Stadtführungen in Pazin und Montovun konnte die Gruppe nicht nur die unterschiedlichen Trachten und Volkstänze Istriens kennenlernen, sondern auch althergebrachte Web- und Sticktechniken selbst erlernen und ausprobieren. Auch die Bedeutung der regionalen Spezialitäten Trüffel und Olive wurde genauer unter die Lupe genommen. In der Küstenstadt Rovinj, umgeben von türkisblauem Meer, erhielten die Auszubildenden Einblicke in den traditionellen Schiffsbau und den Fischfang. Den kulturbegeisterten Schülerinnen und Schüler gefiel hier besonders der venezianische Einfluss, der an freistehenden schlanken Glockentürmen, den sogenannten Campanile, ebenso zu erkennen war, wie an den omnipräsenten Statuen und Reliefs des Markuslöwen, Herrschaftszeichen der ehemaligen Seerepublik Venedig. Noch heute ist die italienische Sprache in den Küstenregionen Nordkroatiens weit verbreitet und auch die Straßenschilder sind zweisprachig beschriftet.
In Pula selbst waren die Besichtigungen des unterirdischen Tunnelsystems, der sogenannten Zerostraße und natürlich das fast vollständig erhaltene Amphitheater besondere Highlights. Beeindruckend für die Schülerinnen und Schüler der BBS war auch der Besuch der Partnerschule vor Ort, die sich als Designschule mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken auseinandersetzt und in deren Räumen die Inspiration geradezu mit Händen greifbar war, so dass die Gruppen am liebsten direkt vor Ort geblieben und ihre Ideen zu Papier gebracht hätte.
Natürlich durfte auch bei diesem Treffen das „Festival of Traditions“ nicht fehlen, bei dem die teilnehmenden Länder ihren Beruf und ihre Region vorstellen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus der Tschechischen Republik, Italien, der Slowakei, Rumänien und Kroatien wurde eine interessante eintägige Ausstellung geschaffen, an deren Ständen sich die Besucher informieren konnten. Besonders begeistert zeigten sich diese von den in der BBS handgefertigten Schmuckstücken und den als Geschenk bereitgelegten Wundertüten mit einem edlen Trommelstein aus dem Naheland.
Etwas wehmütig mussten die Schülerinnen und Schüler voneinander Abschied nehmen; mit der Reise nach Kroatien endet das fast dreijährige Projekt für sie. Den grenzübergreifenden Freundschaften wird dies aber keinen Abbruch tun: Neue, kreative Ideen zur Kooperation wurden bereits angedacht und müssen nun ausgearbeitet und umgesetzt werden.