Im Oktober kamen erneut Schüler aus sechs Ländern Europas zum Festival of Tradition zusammen, um sich im Rahmen des Erasmusprojekts über regionales traditionelles (Kunst)handwerk auszutauschen. Mit dabei waren auch wieder vier Schülerinnen der Berufsbildenden Schule Idar-Oberstein, Harald-Fissler-Schule in Begleitung ihrer Lehrkräfte Daniela Rubino und Miriam Hoberg.

Im rumänischen Ploieşti wurde der Fokus diesmal auf Textilgestaltung gelegt. In der Manufaktur Andra Manescu in Breaza konnte man den an aufwändig gearbeiteten Webstühlen geschickt agierenden Frauen bei der Fertigung von Stoffen für rumänische Trachtenschürzen zuschauen. Die unzähligen feinen Baumwollfäden werden so mit Goldfäden verwoben, dass regionaltypische Karomuster entstehen, die später in der Näherei zu hochwertigen Kleidungsstücken verarbeitet werden. Die zugehörigen Blusen werden dort von Hand mit aufwändigen Stickereien versehen und mit ornamental gestalteten Stoffgürteln ergänzt.

Die Liebe der Rumänen zu Details und üppigem Dekor konnte die Gruppe auch bei der Besichtigung von Schloss Peleş bestaunen. Das ehemalige Königsschloss aus dem 19. Jahrhundert nordwestlich von Sinaia, erbaut im deutschen Neorenaissancestil und ergänzt durch gotische Elemente, erinnert mit seinen prachtvollen Türmen, seiner Vielzahl an Skulpturen, Malereien sowie antiken Teppichen und Möbeln an ein verwunschenes Märchenschloss.

Dieser Zauber war auch während des Besuchs des Cotroceni Nationalmuseums in der Hauptstadt Bukarest spürbar. Der ehemalige Königspalast, von Carol I. ebenso überreich ausgestattet wie seine Sommerresidenz Schloss Peleş, wird seit 1991 als repräsentativer Präsidentenpalast genutzt. Als Gegenpol dazu erinnern die noch überall präsenten massiven und übergroßen Bauwerke des Sozialistischen Realismus an den Machtanspruch des Kommunismus unter Ceaușescu.

Beindruckt von der landschaftlichen, architektonischen und künstlerischen Vielfalt Rumäniens konnten die Schülerinnen der BBS Harald-Fissler-Schule, allesamt Auszubildende der Abteilung Schmuck, neue Anstöße und Ideen für ihre persönliche Arbeit mitnehmen.