Durchschnittlich sind laut Bundesumweltministerium in den letzten zehn Jahren 880.000 Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte – über die getrennte Sammlung erfasst worden. Gleichzeitig lagern in deutschen Haushalten, Schätzungen zufolge, bis zu 5 Kilogramm Elektroschrott pro Person ungenutzt – in Schubladen, Kisten oder Schränken.

Ob alte Handys, kaputte Kopfhörer oder elektrische Zahnbürsten mit nachlassendem Akku: Viele dieser Geräte könnten fachgerecht repariert und wiederverwendet oder im Falle eines unheilbaren Defekts zumindest richtig entsorgt und recycelt werden, damit die wertvollen Ressourcen ihren Weg zurück in den Kreislauf finden. Sie landen jedoch häufig im Restmüll, Verpackungsmüll oder anderen falschen Entsorgungspfaden.

Als größte Kommunikationskampagne Europas für Abfallvermeidung hat die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) den Fokus auf das Thema „Elektroschrott“ gelegt. Unter dem Motto „Reparieren statt wegwerfen: Elektroschrott vermeiden!“ beteiligen sich europaweit Tausende Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Industrie, Verwaltung, Bildung und Zivilgesellschaft, um mit eigenen inspirierenden Aktionen zur Abfallvermeidung für mehr Wertschätzung und Ressourcenschutz zu sensibilisieren.

Auch der AWB Birkenfeld beteiligte sich mit einer „Repair-Aktion“ in der Klasse BS EI 23 der BBS, Harald-Fissler-Schule Idar-Oberstein in diesem Jahr an der EWAV. Die Auszubildenden der Elektronikberufe haben sich verschiedenste defekte elektronische Kleingeräte vorgenommen und nachgeschaut, ob sie einfach zu reparieren sind und dann Hand angelegt. Zuvor gab es einige Informationen zum Thema Abfall allgemein, Abfalltrennung und –vermeidung als auch die richtigen Entsorgungswege für E-Schrott.

„Die Vermeidung von Elektroschrott ist ein aktiver Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Noch immer werden viele Elektrogeräte vorschnell entsorgt, obwohl sie noch repariert und weiterverwendet werden könnten. Wir unterstützen deshalb die EWAV sehr gern, weil wir alle nachhaltiger mit Elektrogeräten und den darin enthaltenen wertvollen Ressourcen umgehen sollten“, sagt Carmen Grasmück, zuständig für Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit beim AWB.

Unsere Tipps: Es würde schon viel helfen, wenn wir bereits vor dem Einkauf überlegen, ob wir ein neues Elektrogerät wirklich brauchen. Denn Elektrogeräte werden mit großem Ressourcen- und Energieeinsatz hergestellt und enthalten oft seltene und wertvolle Rohstoffe. Produkte und die darin enthaltenen Rohstoffe sollten so lange wie möglich genutzt werden. Leider landen viele davon vorzeitig in der Tonne oder verstauben ungenutzt in Schubladen. Gerade Verbraucherinnen und Verbraucher können etwas tun: bewusster konsumieren, reparieren statt ersetzen und Altgeräte richtig entsorgen.

Die Aktivitäten der EWAV für Deutschland koordiniert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), sie werden vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) gefördert und vom Umweltbundesamt (UBA) begleitet.